Aulendorf Aktuell vom 02.08.2019
Bericht: Johann Straub
Foto: Erwin Hildebrand
Sommerzeit ist Serenadezeit
Treffliches Open-Air-Konzert im Schlossinnenhof!
Die sommerliche Nutzung des Schlossinnenhofes für kulturelle Veranstaltungen nahmen wieder viele Besucher in Anspruch und kamen zur Serenade des Liederkranzes Aulendorf. Die Wetterprognose für den Abend war im grünen Bereich und so stand einem sommerlichen Konzertabend nichts mehr im Wege. Der gemischte Chor des Liederkranzes begann mit „Sing mit mir“ von Milton Ager im Arrangement von Otto Groll. Dieser Chor im Swing-Rhythmus gesungen, ist die populärste Stilrichtung im Jazz und verkörpert Befreiung und Lebensfreude und so befreit und freudig gestalteten die 35 Sängerinnen und Sänger dieses Auftrittslied. Vorsitzender Johann Straub begrüßte die vielen Gäste, an der Spitze, den Hausherrn Bürgermeister Matthias Burth und die Pfarrer Bantle und Matthias Thaler, sowie die Chorleiterin des Liederkranzes, Ursula Jankowski und den Klavierbegleiter Hans-Peter Merz. Mit der Schnellpolka von Johann Strauß eine Variante der Polka, die in schnellem Tempo oder im schnelleren 4/8-Takt statt im üblichen 2/4-Takt steht, setzte der Chor die Musik in beflügelnde Worte um: „In Frohsinn und Vergnügen und sich amüsieren“, und die vielen Zuhörer amüsierten sich hörbar durch ordentlichen Applaus.
Seit vielen Jahren stellt die Familie Straub die Gesangssolisten beim Liederkranz. Heute setzte Constanze Schmid musikalische Akzente, mit einem Lied aus dem Musical „Zauberer von Oz“, „Over the rainbow“. Sie interpretierte in feiner Timbre Abstimmung diesen Song und marschierte als Dorothy über den Regenbogen und bescherte den Veranstaltern bestes Sommerwetter. Keine Serenade ohne das Doppelquartett des Liederkranzes. Schon Jahrzehnte eine Institution in Aulendorf. Mit ihrem Leiter, Ehrenchorleiter Herman Romanus Marquart, bereichert das Gesangsensemble die Konzerte des Liederkranzes. Mit „Musika du bist die schönste Kunst“ von Dieter Frommlet, „Blauer Mond“ Wilhelm Heinrichs und „Marina“ von Arnold Kemkens, gelang den 7 Sängern den angestrebten Stimmungswechsel, verbunden mit homogenem Quartettgesang.
Durch freundschaftliche Beziehungen mit Marc Lutz von der Musikschule Bad Saulgau, kommen immer wieder vielversprechende Talente nach Aulendorf. Diesmal waren es die 3.Bundespreisträger von „Jugend musiziert“ in Halle, Tobias Groß Saxophon und Benjamin Friesinger am Klavier. Mit ihrem hervorragenden Spiel brachten sie neue, instrumentale Farbe in die Programmfolge. Mit „Aria“ von Eugene Bozza und „Jazzaround“ von Benjamin Friesinger verzauberten sie die vielen Zuhörer. Mit Blumenkränzen behängt betraten die Damen des Liederkranzes die Bühne und kündigten das Hauptwerk des Liederkranzes „Die Blume von Hawaii“ an. Diese Jazzoperette von Paul Abraham bietet ein wahres Feuerwerk an „Ohrwürmern“, romantischen Melodien, verflochten mit Wechseln zu fetzigen Jazznummern, im Metrum von Foxtrott, English Waltz, Slow oder in den Stilen eines Blues. Und der Gemischte Chor wurde den Anforderungen gerecht. Mit Begeisterung und Leidenschaft meisterten die Sängerinnen und Sänger ihren Part,
immer Auge und Ohr auf Dirigentin und Begleiter gerichtet, ließen sie die „Blume von Hawaii“ im Schlossinnenhof erblühen. Die Solisten waren Stefan und Hansjörg Straub.
Als Gast aus Altshausen bereicherte das Vokalensemble „Young Voices“ die Serenade. Mit ihrem zeitnahen und schwungvollen Programm begeisterten sie das Publikum gleich bei ihrem ersten Auftritt. Im großen Rund des Innenhofes stehend, interpretierten sie, von Oliver Gies, „Nette Begegnung“. Mit „Erlaube mir feins Mädchen“ und „Übern See“ von Lorenz Maierhofer, bis „Weus´d a Herz host“ und „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ von Pasquale Tibaut zeigten sie, dass der Chorgesang lebt, wenn er so in Szene gesetzt und choreografiert wird. Ein besonderes Schmankerl gelang mit „Hit the road Jack“ von Percy Mayfield im Arrangement von Martin Carbow vom Chor Young Voices. Das Lied handelt von einem Disput zwischen dem Sänger und einer Frau, die ihn vor die Tür setzen will, sowie von seinem Versuch, sie umzustimmen. Schließlich gibt er auf, packt seine Sachen und geht. Perfekt umgesetzt in Dramaturgie und Komik, die Gesamtleitung lag in den Händen von Simone Dangel, unterstützt am Klavier von Gerlinde Rief-Siegle, am Cajon Justin Büg.
Dann betraten die Preisträger aus Bad Saulgau wieder die Konzertbühne und spielten drei Sätze aus „Croquembouches“ von Claude Delvincourt, die begeisterten Zuhörer ließen sie nicht ohne Zugabe von der Bühne.
Dann setzte der Liederkranz zum Schlussspurt an, mit „Der gute Ton“ von Heiko Jerke und „Wir machen Musik“ von Peter Igelhoff im Arrangement von Otto Groll, beide Stücke geprägt von schöner Rhythmik und Harmonie, und setzten mit dem Highlight, dem Siegertitel beim Grand Prix Eurovision, „Halleluja, sing ein Lied“ einen weiteren musikalischen Höhepunkt. Vorsitzender und Moderator Johann Straub bedankte sich beim zahlreichen und begeisternden Publikum, bei allen Mitwirkenden, es gab Blumen für die Damen, Wein für die Herren. Zum großen Finale kamen alle Protagonisten auf die Bühne und im großen Rund des Innenhofes des Aulendorfer Schlosses erklang aus 80 Kehlen „Zeig mir den Platz an der Sonne“, geschrieben von Udo Jürgens für die ARD Fernsehlotterie. Prächtiger Applaus war der Dank an die vielen Mitwirkenden. Bei der Zugabe waren auch die Zuhörer aufgefordert ihre Stimmen zu erheben. Mit einem Abschiedslied aus dem Tessin „Als Freunde kamen wir, als Freunde gehen wir“ klang dieses „Open-Air-Konzert“ vielstimmig und harmonisch aus.